Rethinking the Roots of the EU’s Housing Crisis: The Case of Italy
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Wirtschafts- & Fiskalpolitik

Rethinking the Roots of the EU’s Housing Crisis: The Case of Italy

Erstmals plant die EU ein eigenes Kommissariat für Wohnen. Das Centrum für Europäische Politik (cep) hält diesen Schritt angesichts der Wohnungsnot gerade in den Ballungszentren vieler Mitgliedstaaten für sinnvoll. Die zu erwartenden Maßnahmen dürften aber nicht zu Lasten eines freien Wettbewerbes gehen.

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„In erster Linie sollten die nationalen Regierungen innerhalb der EU dafür verantwortlich sein, geeignete Maßnahmen zur Lösung der Wohnungskrise zu ergreifen und dabei den Wettbewerb auf dem Markt und das Wohlergehen der Bürger in vollem Umfang zu respektieren“, sagt cep-Expertin Eleonora Poli. Nach Ansicht der in Rom forschenden Ökonomin besteht jedoch ein klarer Koordinierungsbedarf auf europäischer Ebene, sowohl zwischen den Regierungen und den lokalen Behörden als auch zwischen den Mitgliedstaaten.

„In diesem Zusammenhang kann die EU eine zentrale Rolle spielen, indem sie das Problem weiterhin in europäischen Städten, Regionen und Ländern kartografiert, vergleichbare Daten bereitstellt und Länder mit ähnlichen Problemen im Wohnungsbau miteinander verbindet, um eine faktengestützte Politikgestaltung und den Austausch bewährter Verfahren zu fördern“, betont Eleonora Poli.

In Italien ist das Niveau des sozialen Wohnungsbaus im Vergleich zu anderen europäischen Ländern besonders niedrig, denn die Mehrheit der Italiener besitzt bereits ein Eigenheim. „Während also minimale staatliche Eingriffe bei Investitionen in den sozialen Wohnungsbau begrüßenswert sein mögen, besteht die Priorität sicherlich darin, den Immobilienbesitzern zu helfen, die steigenden Kosten der Versorgungsleistungen zu bewältigen“, betont die cep-Expertin.

Alternativ könnten staatliche Mittel für die Renovierung ungenutzter öffentlicher Gebäude verwendet werden, die dann als Wohnraum für Bürger, Studenten oder Start-up-Unternehmen dienen könnten.

Was kurzfristige Vermietungen betrifft, so könnte es laut Poli für Regierungen von Vorteil sein, mit den Bürgermeistern großer Städte zusammenzuarbeiten, um sich eine Vorstellung davon zu verschaffen, welche Maßnahmen ergriffen werden könnten, um die Zahl der kurzfristigen Vermietungen zu kontrollieren, wenn nicht sogar zu verringern, die unter anderem zu einem Mangel an bezahlbarem Wohnraum für die Bürger beiträgt.

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Rethinking the Roots of the EU’s Housing Crisis: The Case of Italy (veröff. 08.10.2024) PDF 379 KB Download
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