PRESSEINFORMATION 87/2017

CO₂-Mindestpreis – Fluch oder Segen der EU-Klimapolitik?

Der EU-Emissionshandel (EU-ETS) ist auch ohne Mindestpreis ein ökologisch treffsicheres und ökonomisch effizientes Klimaschutzinstrument. Zu diesem Schluss kommen die cep-Experten in ihrem aktuellen cepInput zum CO2-Mindestpreis

Aufgrund der derzeit geringen Preise für Emissionszertifikate im europäischen Emissionshandelssystem (EU-ETS) wird zunehmend die Einführung eines CO2-Mindestpreises auf nationaler sowie EU-Ebene diskutiert. Dadurch sollen Investitionen in CO2-Technologien angeregt werden, die als notwendig erachtet werden, um die mittel- und langfristigen Klimaziele der EU zu erreichen.

Aus Sicht des cep stellt ein niedriger Preis für Emissionszertifikate jedoch kein Hindernis für die Erreichung der EU-Klimaschutzziele dar. Er zeigt vielmehr auf, dass die Kosten der Zielerreichung im EU-ETS momentan gering sind. Ein nationaler CO2-Mindestpreis würde die Menge an CO2-Emissionen in der EU nicht senken und damit keinen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Auf nationale Alleingänge sollte daher verzichtet werden. Dagegen kann ein EU-weiter CO2-Mindestpreis zwar zu weltweiten CO2-Emissionseinsparungen führen. Er erhöht aber auch die Gefahr einer CO2-Verlagerung aus der EU in Drittstaaten („Carbon-Leakage“).

Mitgliedstaaten, die über das EU-weit vereinbarte Niveau hinaus mehr CO2-Emissionen in den EU-ETS-Sektoren einsparen wollen, sollten stattdessen Zertifikate aufkaufen und diese in eine nationale Reserve einstellen oder direkt löschen.

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