PRESSEINFORMATION 57/2021
EU schafft europaweite Regeln zur Anpassung an den Klimawandel
Freiburg/Berlin. Die teilweise dramatischen Auswirkungen des Klimawandels zwingen die EU zum Handeln. Hitzewellen, Dürren, Stürme, Starkregen und Hochwasser sowie daraus resultierende Schäden für das Ökosystem verursachen allein in der EU wirtschaftliche Schäden von jährlich rund zwölf Milliarden Euro. Die EU-Kommission hat im Einklang mit dem Europäischen Klimagesetz eine Anpassungsstrategie vorgelegt, durch die die EU bis 2050 widerstandsfähig ("klimaresilient") gegen die unvermeidbaren Auswirkungen des Klimawandels werden soll.
Die Freiburger Denkfabrik Centrum für Europäische Politik (cep) hat diese Strategie untersucht. „Dass die EU einheitliche Indikatoren zur Messung des Fortschritts der Anpassungsmaßnahmen entwickelt und dadurch die Mitgliedstaaten bei der Überwachung und Bewertung unterstützt, ist nur zu begrüßen“, sagt cep-Klimaexperte Götz Reichert, der die Analyse gemeinsam mit cep-Ökonomin Svenja Schwind verfasst hat. Laut Schwind erleichtert der angestrebte Ausbau von Wissen effiziente Entscheidungen.
Im Mittelpunkt der angestrebten Anpassungsmaßnahmen stehen unter anderem die Schaffung von Grünflächen zur Abmilderung von Hitzewellen, der Ausbau von Kanalisation, um Starkregen besser bewältigen zu können, sowie das Erhöhen von Deichen und Dämmen zum Schutz vor Hochwasser.
„Einheitliche Bewertungsmaßstäbe erleichtern die Vergleichbarkeit von Daten zwischen den Mitgliedstaaten“, betont Schwind. Die cep-Expertin erläutert, dass hierdurch zum Beispiel Europas bedrohte Biodiversität geschützt werden kann. „Die Anpassungen an den Klimawandel sollten nicht für sich allein betrachtet werden, sondern zur Erreichung weiterer Ziele genutzt werden“, sagt die Wissenschaftlerin.