Presseinformation 47/2024
EIB-Vize Nicola Beer setzt auf Wettbewerbs- und Verteidigungsfähigkeit der EU
Berlin/Freiburg. Nicola Beer will als neue Vizepräsidentin der Europäischen Investitionsbank (EIB) die Wettbewerbsfähigkeit der EU durch Innovation fördern. „Die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie durch technologische Innovation hat für die EIB oberste Priorität“, sagte sie dem Centrum für Europäische Politik (cep).
Als Schwerpunkte nannte Beer den Übergang zu einer umweltgerechten Wirtschaft, die Stärkung der digitalen Infrastruktur sowie Innovationen in Schlüsselindustrien. „Ein wesentliches Anliegen ist uns, Investitionen zu fördern, die private Kapitalgeber noch als zu risikoreich ansehen. Wir bieten eine Brücke zwischen zukunftsweisenden Ideen und der notwendigen Finanzierung, um diese in marktfähige Produkte und Dienstleistungen umzuwandeln“, erklärte die EIB-Vizepräsidentin und sagte: „Technologische Innovation ist der Motor, der Europas Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichert.“
Weitere zentrale Themen der EIB seien Klimaschutz und Verteidigung. Investitionen in erneuerbare Energien, wie etwa Offshore-Windparks, stärkten nicht nur die Unabhängigkeit Europas von fossilen Energieträgern, sondern schafften auch Arbeitsplätze und trügen zur Dekarbonisierung bei. Zur Stärkung der Unabhängigkeit der EU zähle aber auch die militärische Verteidigungsfähigkeit. „Wir müssen Europas Sicherheits- und Verteidigungsindustrie und damit unsere Souveränität stärken“, sagte Beer. Dafür seien Investitionen auf nationaler und europäischer Ebene notwendig. Die EIB stelle dafür unter anderem sechs Milliarden Euro zur Verfügung.
Beer wies Kritik am angeblich mangelhaften Digitalisierungsstand der EU zurück. Europa sei in vielen Bereichen vorne mit dabei. „Hier ist das Bild nicht immer so schlecht, wie es teilweise gezeichnet wird. Zum Beispiel setzen 70 Prozent der EU-Firmen laut einer EIB-Investitionsumfrage fortschrittliche Digitaltechnologien ein, in Deutschland vor allem im Maschinenbau, der Robotik und bei Plattformtechnologien. Aber natürlich müssen wir noch bessere Rahmenbedingungen schaffen, um Investitionen in diesen Bereich zu erhöhen“, sagte Beer.