Presseinformation 36/2024

cep-Studie: Drohnen stressen Sicherheitsbehörden

Berlin. Ob Fußball-EM oder Olympia: Moderne Drohnen werden zunehmend zu einer Bedrohung für die innere und äußere Sicherheit – auch bei Großveranstaltungen. Das Centrum für Europäische Politik (cep) warnt vor einer Fähigkeitslücke bei der Abwehr. Sicherheitsbehörden und Industrie arbeiten mit Hochdruck an deren Beseitigung.

„Die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland und die Olympischen Spiele in Frankreich sind treibende Kräfte, um die bestehende Fähigkeitslücke in der Drohnenabwehr deutlich zu machen. Es ist unerlässlich, nicht nur militärische, sondern auch zivile Aspekte der Drohnenabwehr zu berücksichtigen, insbesondere im Hinblick auf Kritische Infrastrukturen“, sagt cep-Digitalexperte Anselm Küsters, der die aktuelle Lage mit cep-Sicherheitsexperte Jörg Köpke untersucht hat. Die Geschichte zeige, dass technologische Entwicklungen wie der Panzer im Ersten Weltkrieg und die Atombombe im Zweiten Weltkrieg entscheidende Wendepunkte in der Kriegsführung waren. Diese Bedeutung könnte in den Kriegen der Gegenwart und Zukunft den Drohnen zukommen.

Mehr als 90 Prozent der zurzeit im Einsatz befindlichen Drohnen werden per Funk gesteuert. Und die Zahl der Drohnen, die über Mobilfunknetze wie LTE/5G oder autonom operieren, steigt. Das könnte Fähigkeitslücken offenbaren, wenn bisherige Abwehrsysteme nicht auf diese Technologie ausgelegt sind. Während der Fußball-EM wurden an allen Austragungsorten in Deutschland unerlaubte Drohnenflüge registriert. Jeder Flug in den Verbotszonen der Turnier-Städte ist eine Straftat.

„Neben den militärischen Aspekten müssen zivile Bereiche wie Popkonzerte, Wasserwirtschaft oder Rechenzentren berücksichtigt werden. Die Drohnenabwehr sollte in den klassischen Perimeterschutz integriert werden, etwa im Rahmen des KRITIS-Dachgesetzes“, fordert Köpke.