Presseinformation 31/2024
Grüne Technologien: cep empfiehlt regionale Cluster
Berlin/Freiburg. Um robuste europäische Lieferketten für grüne Technologien wie Batterien und Solarmodule zu schaffen, ist der Aufbau regionaler Technologie-Cluster ein probates Mittel. Das ist das Ergebnis einer Studie des Centrums für Europäische Politik (cep). Die Denkfabrik fordert zu diesem Zweck massive Investitionen in die lokale Infrastruktur, vor allem in Energieversorgung und spezialisierte Forschungseinrichtungen.
„Besonders gut geeignet sind aus heutiger Sicht Regionen in Südwestdeutschland, Österreich und Norditalien. Dort gibt es europaweit die besten Startvoraussetzungen für sogenannte Net-Zero Cluster“, sagt cep-Ökonom und Studienautor André Wolf.
Um ineffiziente Doppelstrukturen zu vermeiden, sollte die Cluster-Planung eng zwischen den Mitgliedstaaten koordiniert werden. Ziel sollte eine räumliche Verteilung nach Maßgabe der komparativen Vorteile der Regionen sein. „Für die Skalierung der heimischen Produktion sind zusätzliche Nachfrageimpulse nötig. Neben dem Einsatz der öffentlichen Beschaffung sollte auch die private Nachfrage durch zeitweilige Kompensation der Mehrkosten heimischer Produkte gestärkt werden“, betont der cep-Experte.
Im weltweiten Wettlauf um Marktanteile bei strategischen Netto-Null-Technologien sieht sich die EU nach Ansicht von Wolf einem harten Wettbewerb von allen Seiten ausgesetzt. „Inmitten strategischer staatlicher Subventionen, unbeabsichtigter Wissensabflüsse und der Bedrohung durch eskalierende Zollkriege ringt Europa um eine Einigung über seine eigene industriepolitische Agenda. Die Versuchung ist groß, mit eigenen massiven Subventionsprogrammen oder protektionistischen Maßnahmen zu reagieren. Bislang hat Europa keinen dieser beiden Wege konsequent beschritten. Das ist auch gut so“, sagt der cep-Forscher.