Presseinformation 21/2024
Future EU Climate Policy: Challenges and Chances
Berlin/Freiburg/Paris/Rom. Damit Klimaschutz gelingt, muss laut Centrum für Europäische Politik (cep) die EU-Treibhausgase wirksamer und kostengünstiger reduzieren. Die sonst drohende Verlagerung von Produktion und Emissionen in Drittstaaten durch sogenanntes Carbon Leakage schade der europäischen Wirtschaft und dem globalen Klima. Das cep identifiziert mögliche Instrumente für die EU-Agenda 2024-2029.
„Es ist wichtig, die langfristigen EU-Klimaziele der Dekarbonisierung und Klimaneutralität mit der Sicherung der Energieversorgung zu erschwinglichen Preisen für Bürger und Unternehmen in Einklang bringen. Nur so lässt sich auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie schützen“, sagt cep-Klimaexperte Götz Reichert, der die Studie mit Martin Menner und Svenja Schwind verfasst hat.
Die Forscher fordern, dass die Lösung des Carbon-Leakage-Problems insbesondere für die Exportwirtschaft zur Top-Priorität der EU werden muss. „Die Verlagerung von CO2-Emissionen bedroht Wertschöpfung und Arbeitsplätze, Wohlstand und sozialen Frieden in der EU. Sie untergräbt auch die EU-Klimapolitik, indem sie die globalen Treibhausgasemissionen insgesamt erhöht“, kritisiert Menner.
Menner erläutert: „Die CO2-Bepreisung durch den Handel mit Emissionsrechten ist im Vergleich zu dirigistischen Auflagen und teuren Subventionen ökologisch wirksamer und wirtschaftlich kosteneffizienter. Daher muss der EU-Emissionshandel auf weitere Sektoren ausgeweitet werden, gleichzeitig aber mit seinen Einnahmen die Unternehmen und Bürger entlasten. International kann er eine Ausgangsbasis für die dringend notwendige Zusammenarbeit mit Drittstaaten sein“, betont der cep-Experte.
Die Studie zur Kapitalmarktunion ist Teil fünf der cep-Serie zu Herausforderungen der EU nach der Europawahl.