Presseinformation 16/2025

Energiesicherheit: Was Deutschland jetzt für eine robuste Versorgung tun muss

Berlin/Freiburg. Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz: Das Centrum für Europäische Politik (cep) betont in einer aktuellen Studie, dass Deutschlands Wirtschaft Wettbewerbsfähigkeit und Klimaneutralität nur dann miteinander vereinbaren kann, wenn es Energieimporte aus sonnen- und windreichen Regionen der Welt nutzt.

Die scheidende Bundesregierung hat eine Importstrategie für erneuerbaren Wasserstoff und Wasserstoffderivate vorgelegt. Bisher fehlen jedoch konkrete Instrumente für eine robuste und diversifizierte Versorgungsstruktur, die wirtschaftlichen und geopolitischen Risiken standhält. Die im Auftrag des Verbandes „Die Gas- und Wasserstoffwirtschaft“ erstellte Studie untersucht den Bedarf und die Gestaltungsoptionen einer zukünftigen deutschen Energiestrategie mit dem Ziel der Energiesicherheit, die für die deutsche Industrie und deren Transformation von entscheidender Bedeutung ist. Diese sollte sich am Dreiklang von Resilienz, Effizienz und Klimanutzen der Energieversorgung orientieren.

Dazu müsse die künftige Bundesregierung ihre langfristigen Klima- und Energiepartnerschaften weiterentwickeln: „Es bedarf einer echten Partnerschaftsstrategie, die Stabilisierung und Diversifizierung zukünftiger klimafreundlicher Energieimporte ins Zentrum stellt“, sagt cep-Ökonom André Wolf, der die Studie gemeinsam mit dem cep-Energieexperten Götz Reichert verfasst hat. Weiterhin sei ein marktorientierter staatlicher Förderansatz notwendig, um kosteneffiziente Importkanäle für Energieträger wie erneuerbaren Wasserstoff aufzubauen. Die Erweiterung des Förderinstruments H2Global um Flexibilitätsoptionen könne den dezentralen privaten Handel mit erneuerbarem Wasserstoff fördern.

Im Übergang zu einem klimaneutralen Energiemix bleiben Erdgasimporte vorerst unverzichtbar. Langfristige Lieferverträge sind hier entscheidend, um sich gegen kurzfristige Weltmarktrisiken abzusichern. Dazu müsse dem Handel die Möglichkeit gegeben werden, mit innovativen Vertragsmodellen auf die veränderte globale Marktsituation zu reagieren. „Energieimporte bleiben für Deutschland auf dem Weg zu einem klimaneutralen Energiesystem unverzichtbar. Die Bundesregierung muss konkrete Maßnahmen ergreifen, um eine robuste und diversifizierte Versorgungsstruktur auch für erneuerbare Energie zu gewährleisten“, so Reichert.