Informationstechnologien
Vorteil Ukraine: Wie KI die Kräfteverhältnisse im Krieg verändert (cepAdhoc)
cepAdhoc
„Die Folgen des technologischen Ungleichgewichtes sind auf dem Schlachtfeld deutlich sichtbar. Kiew setzt KI effektiver als Moskau ein. Dabei geht es insbesondere um geografische Aufklärung und Zielerkennung“, sagt cep-Digitalexperte Anselm Küsters, der den KI-Einsatz im Ukraine-Krieg mit cep-Sicherheitsexperte Jörg Köpke analysiert hat. Ukrainische Entwickler hätten KI-Systeme darauf trainiert, getarnte feindliche Panzer mit Live-Aufnahmen von Drohnen zu identifizieren und annähernd in Echtzeit zu zerstören. „Dem hat Russland nichts Vergleichbares entgegenzusetzen. Die ukrainischen Systeme sind so programmiert, dass sie permanent eigenständig dazulernen. Da diese Drohnen im Flug kein GPS verwenden, laufen russische Gegenmaßnahmen oft ins Leere. Moskau beschränkt sich auf Cyberangriffe und Desinformationskampagnen, die ihr Ziel zumeist verfehlen“, sagt Köpke. Auf dem Schlachtfeld tue sich der Kreml schwer und greife auf technisch relativ simple sogenannte Kamikaze-Drohnen aus Iran zurück.
Auf ein Verbot autonomer Waffensysteme zu setzen, wäre nach Ansicht der cep-Forscher naiv. „Zu verlockend sind für Militärs die Vorteile, große Datenmengen analysieren, Feindbewegungen vorhersagen und schnell reagieren zu können“, betont Küsters. Die Debatte über eine Regulierung hinke der Realität auf dem Schlachtfeld hinterher. Sie müsse dennoch geführt werden. Küsters: „Russlands Angriff auf die Ukraine sowie die steigenden geopolitischen Spannungen mit China zwingen westliche Politiker, sich ernsthaft mit der Nutzung militärischer KI auseinanderzusetzen.“
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Vorteil Ukraine: Wie KI die Kräfteverhältnisse im Krieg verändert (cepAdhoc) (veröff. 16.05.2023) | 750 KB | Download | |
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