Strategic Autonomy in EU Space Policy (cepInput)

"Angesichts der gravierenden Abhängigkeit von externen Akteuren wie SpaceX sowie der Revolution im globalen Raumfahrtsektor muss die EU dringend eine kohärente und einheitliche Trägerraketenstrategie auf den Weg bringen, um autonom im Weltall zu werden", fordert Anselm Küsters, cep-Experte für neue Technologien, der mit den cep-Autoren Nathalja Nolen und Patrick Stockebrandt die Studie verfasst hat. Die Forscher warnen vor einem möglichen Strategiefehler.

Um einen zuverlässigen und autonomen Zugang zum Weltraum zu gewährleisten, schlagen sie die Schaffung einer europäischen Trägersystemallianz vor. Diese Kooperation zwischen den Mitgliedstaaten und der Privatwirtschaft könnte von außer-europäischen Anbietern unabhängige und wettbewerbsfähige Kapazitäten entwickeln.

Dem Space Act zufolge soll der Umgang mit Weltraummüll eine der zentralen Säulen der europäischen Weltraum-Strategie sein. "Es ist überraschend, dass die EU ihren Fokus auf die Reinigung des Weltraums legt, anstatt ihn zu nutzen, da sie für nur etwa ein Prozent des Weltraummülls verantwortlich ist", sagt Stockebrandt. Er schlägt vor, dass die EU pro Jahr eine festgelegte Zahl von Entsorgungs- oder Recyclingprojekten mitfinanziert, um das Dilemma des Weltraumschrotts zu überwinden.

Vor allem aber fehle eine europäische Strategie für den Weltraumbergbau. "Der potenzielle Wert von Asteroiden ist enorm: Ein Asteroid kann 10 Billionen Dollar wert sein und enthält Metalle, die für Millionen von Jahren für den menschlichen Gebrauch geeignet sind", sagt Nolen. "Die EU braucht eine international abgestimmte und rechtsverbindliche Regelung, um den Zugang zu diesen Ressourcen zu sichern und Konflikte zu vermeiden", sagt die cep-Expertin. Das übergeordnete Ziel der EU-Weltraum-Strategie muss laut cep-Studie eine führende Rolle Europas bei der friedlichen Nutzung des Alls sein.