Informationstechnologien
Posten, Liken, Scrollen – brauchen soziale Medien eine kürzere digitale Leine?
cepInput
„Sehr wahrscheinlich ist, dass eine intensive Nutzung sozialer Medien häufig zu schlechteren schulischen, akademischen oder beruflichen Leistungen führt. Zudem ist es schwer, sich dem Konsumdrang zu entziehen, vergleichbar mit ungesunden Lebensmitteln wie Zucker. Die Auswirkungen einer übermäßigen Social-Media-Nutzung auf die psychische Gesundheit sind hingegen gering“, sagt cep-Digitalexperte Matthias Kullas, der insgesamt rund 40 internationale Studien in einer Meta-Analyse ausgewertet hat.
Nur in sehr wenigen Studien ließen sich negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit nachweisen. Kullas betont aber, dass viele Anwender deutlich weniger Zeit auf den Plattformen verbringen wollen. Um das Problem zu lösen, schlägt er vor, die Medienkompetenz der Nutzer zu stärken. „Dies kann in Form von Warnhinweisen geschehen, die beim Installieren, Öffnen oder intensiven Nutzen sozialer Medien erscheinen“, rät der cep-Forscher.
Mit Blick auf eine mögliche Anpassung der EU-Regulierung schlägt Kullas zum anderen vor, dass bestimmte Gestaltungselemente eingeschränkt werden. Dazu zählten etwa sogenannte Push-Benachrichtigungen sowie die Möglichkeit, zeitlich unbegrenzt Scrollen oder Streamen zu können. „Zu überlegen ist außerdem, suchterzeugende Algorithmen zu verbieten“, rät der cep-Experte.
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Posten, Liken, Scrollen – brauchen soziale Medien eine kürzere digitale Leine? (veröff. 27.08.2024) | 840 KB | Download | |
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