Nicht nur weniger Regulierung – bessere Regulierung
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Binnenmarkt & Wettbewerb

Nicht nur weniger Regulierung – bessere Regulierung

Dr. Matthias Kullas
Dr. Matthias Kullas

Zu viel Bürokratie gefährdet Investitionen, hemmt Innovationen und schwächt den Standort Europa. Mit einer neuen Unternehmensbefragung zeigt das Centrum für Europäische Politik (cep), wo die größten Belastungen liegen – und welche konkreten Maßnahmen Unternehmen tatsächlich entlasten würden.

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Die Ergebnisse der Befragung von 40 Unternehmen sind eindeutig: Nicht die Ziele europäischer Regulierung stehen in der Kritik, sondern deren Umsetzung. Die Mehrheit der Befragten empfindet bürokratische Anforderungen als unverhältnismäßig, überkomplex und schwer umsetzbar im Unternehmensalltag. Besonders belastend seien Dokumentations- und Berichtspflichten sowie aufwändige Genehmigungsverfahren. In diesem Input entwickelt das cep ein umfassendes Konzept für Bürokratieabbau. Im Mittelpunkt steht der Gedanke, konkrete Entlastungen mit einem neuen Regulierungsansatz zu verbinden: einfacher, verständlicher, digitaler und auf unternehmerische Anreize ausgerichtet.

„Die Unternehmen fordern keine pauschale Deregulierung, sondern bessere Regeln – verständlich, verhältnismäßig und praxistauglich“, betont Matthias Kullas, cep-Ökonom. Der sogenannte „Brüssel-Effekt“, mit dem die EU ihre Regulierungen als globalen Wettbewerbsvorteil hervorhebt, bleibt oft wirkungslos. Der administrative Aufwand überwiege den strategischen Nutzen deutlich. Für das cep steht fest: Smartere Regulierung muss integraler Bestandteil einer zukunftsgerichteten Standortpolitik Europas sein, die weltweit attraktiv ist.

Eine zukunftsfähige Regulierung muss unternehmerische Umsetzbarkeit garantieren, Innovationsspielräume im Sinne des Regulierungsziels eröffnen, klare Prinzipien statt Detailvorgaben formulieren und digitale Schnittstellen zur Verwaltung schaffen. Nur so gelingt es, politische Ziele effektiv umzusetzen, ohne die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen zu gefährden.

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