Die EU-Kommission hat die "Nutella-Krise"entschärft
Wegen angeblich schlechterer Qualität von Markenprodukten begehren die östlichen EU-Länder auf. Der Konflikt könnte zu einer neuen Welle des Protektionismus führen, schreibt Till Brombach im Gastbeitrag für den Focus.
Die Visegrád-Staaten Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn erheben seit vergangenem März immer wieder den Vorwurf, dass international vertriebene Markenprodukte in ihren Ländern eine niedrigere Qualität hätten, als in westeuropäischen EU-Staaten. Nutella soll etwa weniger Schokolade und Iglo-Fischstäbchen weniger Fisch enthalten.
Die EU-Kommission hat nun einen klugen Weg eingeschlagen. Sie hat sich öffentlich mit den Verbrauchern der Visegrád-Staaten solidarisiert und dies mit konkreten Maßnahmen untermauert. Hierzu hat sie Richtlinien vorgelegt, die nationalen Verbraucherschutzbehörden Orientierungshilfe geben, wann Unterschiede in der Zusammensetzung von Produkten in verschiedenen EU-Ländern eine EU-rechtswidrige unlautere Handelspraktik darstellen